Der Sandleitenhof, der als „Stadt in der Stadt“ gebaut wurde, stellt eine Welt für sich dar und die BewohnerInnen, die immerhin aus über 70 Ländern kommen (Stand 2009) repräsentieren diese Länder und ihr kulturelles Erbe in Wien. Diese Vielfalt ist beachtlich und stellt für das Projekt Wunderkammmer in der Sandburg, im Zusammenhang mit dem Untertitel von SOHO in Ottakring – Arbeiten an der Gemeinschaft –  ein großes Potential dar:

In einem zwischengenutzten Ladengeschäft wird ein überdimensionaler Setzkasten improvisiert, in dem für die AnwohnerInnen wichtige oder für ihre (Lebens-)Geschichte stellvertretende Gegenstände in Form von Objektzeichnungen arrangiert und ausgestellt werden. Innerhalb von 14 Tagen entsteht so ein temporäres Museum der Welt in Ottakring, das (sich) fremde Menschen einlädt sich über (fremde) Gegenstände ins Wundern und Staunen zu geraten und die Möglichkeit zu haben, persönliche Verbindungen zum Gegenstand sowie der leihenden Person herzustellen.

Integraler Bestandteil des Projekts ist der organisierte Austausch der Geschichten, der in der Wunderkammmer stattfinden soll. Innert begleitender Interviews werden, die dem Gegenstand eigenen Geschichten, die im Zusammenhang mit den Besitzenden stehen, dokumentiert und in einem Online-Blog, auf Instagram sowie in einem Objektkatalog zusammengefasst und weitergegeben.

Begleitend sollen Gesprächsrunden, Vorträge, Spielentwicklungsworkshops und die Form der Ausstellung selbst dazu beitragen, die Wunderkammmer als Abbild der im Quartier lebenden Menschen zu verstehen und diese Menschen sowie deren kulturelles Erbe, über eine improvisierte Sammlung und Ausstellung von Gegenständen, die aus deren Privatbesitz stammen, ins Gespräch zu bringen. Auf diese Weise wird es möglich werden, sich gegenseitig kennenzulernen und über eine Entfremdung dem Unbehagen entgegenzuwirken.

Weiter